Montag, 30. Mai 2011

3 Tage on the road...

Feiertage in den USA sind ja leider spärlich gesäht und decken sich schon mal gar nicht mit den deutschen. Außer Weihnachten natürlich, aber da haben wir ja gerade wenig von. Am letzten Montag im Mai haben die hier allerdings den sog. Memorial Day - den hat Deutschland nicht. Ätsch! In Amerika gedenkt man an diesem Tag den Kriegsgefallenen - zelebriert wird das in Form von "Start der Camping und BBQ-Saison" und diversen Stadtfesten. Dem Wettergott war allerdings noch nicht so richtig nach Zelten und Grillen - frisch sollts werden und recht verregnet. Wie auch immer, wir haben dieses verlängerte Wochenende genutzt, um uns mal wieder den Arsch im Autositz platt zu sitzen. Die Idee fanden Stacey und Romeks Kollege Chris ganz fantastisch und stiegen mit ein. Diesmal gings Richtung Süden. Ziel Nummer 1 war der Crater Lake. Da war ich damals im Oktober schon mal und war ganz begeistert. Die 5-stündige Fahrt dort hin sollte sich jedoch auch ein zweites Mal für mich lohnen. Dieses Mal wirkte der See im Krater nämlich ganz anders. Warum? Weil der Krater und der umliegende Nationalpark aufgrund des langanhaltenden Winters noch meterhoch im Schnee versunken waren. Da isses fast Juni und wir müssen durch tiefen tiefen Schnee stapfen. Echt cool! Leider waren durch die Schneeinvasion 2/3 der Panoramastraße gesperrt, so dass wir das Spektakel nur von der Crater Lake Lodge und einem weiteren Aussichtspunkt betrachten konnten. Bereits dort oben am Rande des Kraters sind uns unheimlich viele Inder über den Weg gelaufen. Dieses Phänomen sollte uns das ganze Wochenende begleiten...Unterwegs hielten wir übrigens auch am Diamond Lake, wo doch tatsächlich Leute ihre Zelte aufgebaut hatten. Dort waren gegen 14 Uhr Null Grad, es schneite und der halbe Campingplatz war noch nicht freigeräumt und schneebedeckt. Fällt euch dazu was ein? Mir nicht!
Am Abend erreichten wir dann Grants Pass - eine kleine Stadt kurz vor der Grenze zu Kalifornien. Dort dinnierten wir vornehm auf einer ganz süßen Bio-Farm und abends erfreuten wir uns an Gesellschaftsspielen und ein paar kühlen Bieren auf unserem Hotelzimmer. Leider hatten wir aufgrund der Wettervorhersage keine Badesachen eingepackt, sonst hätten wir uns auch noch in den Whirlpool schmeißen können.
Tag 2 startete mit dem Oregon Vortex. Der Ort mit den komischen magnetischen Verwirbelungen, wo Bälle bergauf rollen, ich plötzlich (fast) so groß bin wie Romek und Stacey allein vom Stillstehen ganz schlecht wird. Abgefahren! Das fanden auch die anderen Teilnehmer der Tour (übrigens Inder). Laut Oberingenieur und Skeptiker Romek ist das alles allerdings nur optischer Hokuspokus, aber cool wars irgendwie trotzdem. Und immerhin konnten wir ins Gästebuch mal wieder die deutsche Hauptstadt vertreten:-)
Weiter gings an dem Tag noch Richtung Küste - zu den 40 Meilen langen Oregon Dünen bis nach Florence, einer ganz süßen Küstenstadt. Dort haben wir ein bißchen Fotoshooting gespielt und es uns zum Abendessen auch wieder so richtig gut gehen lassen mit Muscheln und solch ekeligem Zeug. Wenn man schon mal am Meer is, muss man schließlich auch Seafood essen, ne? Na jedenfalls haben wir auch an dem Abend frisch fromm fröhlich das Kartenspiel "Apples&Apples" gespielt und dabei ein paar Gläser mit leckerem Crater Lake Kaffee-Haselnuss-Likör "on the rocks" geleert...
Ach ja, bevor ich es vergesse, unser Hotel lag direkt an der Bucht, Zimmer und Frühstück mit Meerblick also:-) So und dann war Montag - Feiertag und letzter Tag unseres Roadtrips. Um unseren dicken Hintern mal ein bißchen Abwechslung zu verschaffen, haben wir uns an dem Vormittag auf 4 Quods geschwungen und sind ne Stunde über die großflächigen Dünen gepest. Das war ein Gaudi! Ich brauchte zwar ne gute halbe Stunde, um halbwegs klarzukommen und nicht in Richtungen zu fahren, wo ich gar nicht hinwollte, aber als ich den Dreh dann raus hatte, konnte ich mit den anderen drei Pistenrowdies mithalten. Und was lief uns übrigens hier wieder in Scharen über den Weg - Inder, richtig! Wo kommen die denn bloß alle her? :-)
Nach diesem Adrenalinschub brauchten wir erstmal wieder ein bißchen Ruhe und Entspannung und fuhren einfach wieder normal Auto. Da Stacey während ihrer Jugend die Sommerferien an diesem Teil der Küste verbrachte, kannte sie sich bestens aus und wusste welche Stopps sich lohnen, wo wir Wale und Robben sehen können, wo es leckeres Essen gibt und wo den schönsten Strand: In Depoe Bay sahen wir doch dann tatsächlich Wale. Oder zumindest die Fontäne, die ein Wal auspustet...wisst ihr was ich meine? Wir waren leider zu weit weg, um sie richtig zu sehen, aber da Romek sein Fernglas eingepackt hatte, konnten wir immer das Ergebnis der Nasenspülung eines Wales sehen:-) Bei der lokalen Fisch-Restaurantkette Mo's West schnabulierten wir dann Clam Chowder und in Pacific City spazierten wir dann nochmal ein bißchen am Strand entlang und durch die mörderhohen Dünen und machten am Ende Luftsprünge. Und so war auch dieser Tag ratzfatz rum und nun können auf ein weiteres wunderschönes, abwechslungs- und erinnerungsreiches Wochenende in Oregon zurückblicken:-) Ach und in Indien sind gerade große Sommerferien - deswegen sprangen da soviele Inder über den Bildschirm;-)

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