Montag, 4. Januar 2010

It never rains in Seattle

Ha-verarscht! Stimmt natürlich nicht;-) Da Seattle ja zu den regenreichsten Städten der USA gehört, haben wir auch mit nichts anderem gerechnet als mit Regen. Gehört ja nun mal dazu. Und so wars dann auch. Gegen Mittag trudelten wir ein und es goss in Strömen.

Eine der Hauptattraktionen von Seattle ist der Pike Place Market, der zum Glück überdacht ist. Da sind wir dann also erstmal entlang geschlendert und konnten den berühmten Fischverkäufern bei der Arbeit zu schauen, leckere Früchte verkosten und an Blumen schnuppern. Natürlich gabs auch allerhand anderen Klimmbimm, aber wir waren standhaft. Nur an der Münzprägung konnten wir dann doch nicht vorbei;-) Is aber auch watt schick, hehe…

Natürlich schlürften wir dann auch noch einen Kaffee im ersten Starbucks der Welt und entschieden uns dann, aufgrund des anhaltenden Regens, ins Aquarium zu gehen.

Da konnten wir dann sogar noch bei der Fütterung des Giant Pacific Octopusses zuschauen. Unser Hotel erwies sich dann mal wieder als Glücksgriff: Das historische Mayflower Park Hotel in der Downtown. Voll schnieke und klassisch eingerichtet. Seattle hat auch eine gute Pub-Szene – ein weiterer Kulturpunkt, den wir trotz schlechtem Wetter machen konnten (tolle Ausrede oder?). Erst waren wir im Pike Pub, angeblich das tradtionsreichste Pub in Seattle. War aber irgendwie nicht so urig wie wir erwartet hatten, aber trotzdem nett. Romek und Schulzi konnten sich nicht für EIN Bier entscheiden und probierten erstmal alle 6 Seattle-Klassiker durch. War doch ein guter Deal…Wir drei Jugendlichen sind dann noch weitergezogen, während sich Anka & Gerd ins schöne Hotelzimmer zurückzogen. Wir sind eine ganze Weile durch die Innenstadt gesteuert bis wir letztendlich findig wurden: Das VONS mit der größten Auswahl an Spirituosen in Seattle. Wer die Wahl hat, hat die Qual…irgendwann gaben wir auf;-)

Sonntag, 3. Januar 2010

Powershoppen in der Woodburn Outlet Mall

Heute gibt’s mal keinen langen Bericht, denn dieser Tag war ganz dem Shoppingwahn erlegen. Nach einem sonnigen Frühstück im IHOP kehrten wir in der Woodburn Outlet Mall ein und kauften geschlagene 7 Stunden lang ein! Man es ist aber auch alles einfach so günstig:-)
Wir hätten mal ein Bild von all den Tüten machen sollen, dann wär das Ausmaß unserer Shoppingeuphorie dokumentiert gewesen...na ja, is aber vielleicht auch gut ohne Beweisfoto.
Gegen Abend sind wir dann in Portland angekommen und ich konnte meinen Gästen noch ein bisschen Portland bei Nacht zeigen….

Samstag, 2. Januar 2010

Redwood National Park

Dialog im Frühstücksraum: „Wo kommen Sie denn her?“ – „Wir sind aus Deutschland.“ – „Oh, wie interessant, aber was machen Sie dann bitte hier in GARBERVILLE?“ – „Wir wollen den Redwood Nationalpark besuchen!“ – „Ah okay, der ist wirklich sehr beeindruckend. Da wünschen wir viel Spass!“

Den hatten wir dann auch. Die Redwoods zählen zu den größten und höchsten Bäumen der Welt. Durchschnittlich 100m hoch sind diese Giganten. Leider sind nur noch 10% des ursprünglichen Bestandes erhalten, die anderen 90% wurden für den Bau von San Francisco und der Eisenbahnlinien abgeholzt. Echt krass, oder?! Wir haben den ganzen Tag damit verbracht durch den Nationalpark zu fahren. Immer wieder hielten wir an, um zu wundern und bewundern.

Janz schön hoch, für unsere Kameras kaum erfassbar. Durch einen Baum kann man sogar mit dem Auto durchfahren, in andere haben wir fünf Personen ganz locker reingepasst. Da kommt man sich wirklich voll klein vor! Aber gut, die Bäume haben ja auch ein bisschen Vorsprung mit ihrem stolzen Alter von um die 2400 Jahre. Die Dinger sind zudem noch total robust: nicht nur Ungeziefer beißen sich die Zähne an den Redwoods aus, auch Waldbrände tun ihnen nichts an, sie wachsen einfach weiter. Zugegeben, ohne diese Begabung wären sie auch nicht so alt, groß und dick geworden…

Ähnlich wie im Olympic Nationalpark findet man auch hier wieder die von Moosüberzogenen Bäume und mega-Farnen, was dem ganzen noch einen gewissen Gruselfaktor beimisst.

Sogar ganz viele Hirsche haben wir gesehen!

Die Strasse durch den Nationalpark führt übrigens immer wieder am Pazifik entlang, was insbesondere zum Anbruch der Dämmerung sehr schön, eben wildromantisch, war. Gerd ließ es sich dann nicht entgehen und ist mit den Füßen ins eisige Wasser des Pazifiks. Brrr! Nun war er in allen 3 Ozeanen baden, juhu:-)

Dann fuhren wir weiter, und fuhren und fuhren und fuhren. Gegen halb elf abends hatten wir es dann bis nach Eugene in Oregon geschafft und kehrten in ein billiges Motel ein. So wie man das aus den ganzen Thrillern kennt. Auch das gehört zu Amerika, zum Glück hat uns dort kein Massenmörder heimgesucht.

Freitag, 1. Januar 2010

Prosit Neujahr an der kalifornischen Küste

Heute startete nun unser Roadtrip. Dazu vorneweg mal ein Zitat aus dem Reiseführer: “Kaum ein Küstenabschnitt Nordamerikas ist landschaftlich so dramatisch wie derjenige zwischen San Francisco und der kanadischen Grenze. Klippen mit einsamen Leuchttürmen, kleine Fischerorte, versteckte Künstlerkolonien, Kleinstädte, wildromantische Strände, Gelegenheit zur Beobachtung von Walen, Seelöwen und Seehunden und nicht zuletzt jene sagenhaften Riesenbäume, die bis 100m hoch wachsenden Redwoods, versprechen ein unvergessliches Erlebnis.“ Ja das beschreibt so ungefähr was uns –abgesehen von den Walen & Seelöwen- in den nächsten beiden Tagen erwarten sollte. Aber wie immer werde ich chronologisch berichten:

Nach einem sehr leckeren Neujahrsfrühstück düsten wir also los. Einen offenen Punkt in San Francisco hatten wir allerdings noch abzuarbeiten: Die Golden Gate Bridge! Auf beiden Seiten hielten wir an den jeweiligen Aussichtspunkten, um Fotos zu machen, was sonst. ..Zu meinem Ärger leider ohne blauen Himmel, was dann zu unser aller Ärger ein Vorzeichen für den weiteren Verlauf des Tages war: Regen, Nebel und kaum Sicht. Sehr schade, denn passierten wir doch einen der schönsten Abschnitte der nordkalifornischen Küste mit rauher Küste und wilden Gräsern.

Ab und zu lichtete sich die dicke Nebelfront, so dass man den wild tobenden Pazifik sehen konnte. Mein persönliches Highlight war dann noch der Ort Mendocino, der uns ja aus dem deutschen Schlager bekannt ist. Letztendlich endeten wir in einem netten Hotel in Garberville – inmitten des Nirgendwo. Ein kleines, verschlafenes Nest, das bei Tageslicht nicht viel mehr hergibt als in der Dunkelheit. Da nur ein Restaurant im Ort geöffnet hatte, blieb uns fürs Abendbrot nichts anderes übrig als dort einzukehren. Was uns erwartete war eine Freakshow vom Feinsten. Sowas hat die Welt noch nicht gesehen. Die komplette Besatzung dieser Kaschemme hat das Klischee der Hinterwäldler sowas von bestätigt: man sahen die aus und verpeilt waren sie noch dazu. Zwischenzeitlich konnten wir uns vor heimlichen Lachen kaum halten. Herrlich!

Donnerstag, 31. Dezember 2009

Der letzte Tag des Jahres - immer noch in San Fräään

Ja nun stand nicht nur der letzte Tag des Jahres an, sondern auch unser letzter Tag in San Francisco …und das mit Vollkaracho. Schon um 8 Uhr morgens trafen wir uns zum Frühstück in dem Frühstücks-Restaurant Amerikas: IHOP! Eier, Speck und Pancakes standen auf dem Speiseplan, schließlich brauchten wir genug Stärkung für die anstehenden 8 Kulturpunkte:

Kulturpunkt 1 - Fisherman’s Wharf, Pier 39

Die Fisherman’s Wharf ist das touristische Zentrum der Stadt. Fisch- und Trödelmarkt, dazu eine ordentliche Portion Kitsch, faulrumliegende Seelöwen und natürlich Unmengen Touris. Da wir aber bereits um 9 Uhr morgens dort entlangschlenderten, mussten wir uns noch nicht durch die Massen schieben und konnten ganz gemütlich an den diesmal nur wenigen Seelöwen vorbeischauen. Highlight für uns Damen: An einem Stand konnten man sich seine eigene Aloah-Perle angeln, mit Zeremonie und Zertifikat und nur für 15 Dollar! Das Konzept ist aufgegangen, wir 3 haben zugeschlagen und sind nun im stolzen Besitz einer eigenen Perle.

Kulturpunkt 2 – Alcatraz

Die ehemalige Gefängnisinsel liegt inmitten der Bucht von San Francisco und ist mit der Fähre erreichbar. Das Gefängnis erkundeten wir mittels sehr anschaulicher Audiotour, die einen Schritt für Schritt durch die einzelnen Gebäudeteile führt und dabei auf alle Größen und gruseligen Geschichten eingeht. Da wird einem schon ganz anders…

Kulturpunkt 3 – Clam Chowder zum Mittag

Dann war auch schon der Vormittag vorbei und es war Zeit für eine kleine kulinarische Stärkung: Clam Chowder (Muschelsuppe im Brotlaib) – klingt ja nicht wirklich lecker, isses aber! Clam Chowder gehört zu San Francisco wie die Currywurst zu Berlin, da brauch man gar nicht lange zögern…

Kulturpunkt 4 - Eine Fahrt mit dem Cable Car

Gut gestärkt ging es dann weiter ins andere touristische Zentrum der Stadt: dem Union Square. Dort sind wir aber natürlich nicht einfach hingelaufen. Nein das haben wir ganz geschickt mit dem nächten Kulturpunkt verbunden: eine Fahrt mit dem Cable Car, der berühmten Straßenbahn von San Francisco. Das Cable Car wird wie vor x-Jahren noch von Hand gefahren, es gibt einen Fahrer vorne im Waggon und einen Bremser, der hinten steht. Echte Teamwork also. Auf und Ab gings dann ca. einen halbe Stunde vom Hafen zur Innenstadt, das war ein Spaß. Kristin und ich waren todesmutig und haben uns ganz lässig bei der Fahrt außen „rangehangen“ und mussten ständig den Bauch einziehen und uns ducken, wenn es mal enger wurde.

Kulturpunkt 5 – Union Square

Der Union Square ist das sogenannte Herz der Stadt. An sich ist es nur ein von Palmen gesäumter Platz, wo man um diese Jahreszeit Schlittschuhlaufen, den überdimensionalen Weihnachtsbaum bewundern oder so wie wir ein Foto vor dem San Francisco Herz knipsen kann…Etliche Geschäfte und Traditionshotels befinden sich rund um den Union Square, aber für Shoppen hatten wir heute keine Zeit….

Kulturpunkt 6 – Chinatown

Weiter gings ins Stadtviertel Chinatown. San Francisco hat einer der größten chinesischen Gemeinden außerhalb Chinas. Aufgrund des damaligen Eisenbahnbaus sind die Chinesen damals in Scharen hier her gekommen und wurden dann natürlich sesshaft, Eisenbahnbau dauert ja schließlich auch ein paar Jahrzehnte, hehe… Hat man einmal das Tor zur Chinastadt durchschritten hat man wirklich das Gefühl sich in einer anderen Welt zu befinden: China eben, ha! Drachenköpfe, Lampions & totes Getier in den Schaufenstern - soll wohl den Appetit anregen, na ja, wenn se meinen – wir waren ja zum Glück noch satt von der Suppe.

Kulturpunkt 7 – Coit Tower

Dann bestiegen wir den Hügel hinauf zum Coit Tower, einem ehemaligen Feuerwehrturm. Da war nochmal ordentlich Beinarbeit nötig, voll steil hier! Zum Glück kann man für den Turm selbst dann den Aufzug benutzen. Oben angekommen hat man eine 360° Aussicht auf die Stadt und die Bucht. Sehr schick und ein schöner Abschluss der heutigen Sightseeingtour. 17 Uhr-nun aber schnell ins Hotel zum Frischmachen & Aufbrezeln!

Kulturpunkt 8 – Silvester feiern!

Für den Silvesterabend hatte uns Carlo einen Tisch in einem sehr netten Restaurant reserviert. Sauteuer, aber auch saulecker – man haben wir geschlemmt. Kugelrund gefuttert schlenderten wir dann Richtung Ferry Buildung. Da hier nicht privat geknallt und gefeuerwerkt werden darf, gibt es für die ganze Stadt ein zentrales großes Feuerwerk, das von Bay Bridge und ausm Wasser gestartet wird. Am Ferry Building kann man das ganze Spektakel dann am besten sehen. Tausende Menschen sammelten sich dort im Laufe des Abends an. Wir haben uns derweil nochmal in eine Bar gesetzt, dort konnten wir die amerikanische Silvestergarderobe der Damen begutachten: viel zu kurze Glitzer-Palietten-Puff-Kleider und Highheels, in denen man nicht laufen kann. Na ja, man muss ja nicht jeden Trend der aus Amerika kommt mitmachenJ Gegen halb zwölf haben auch wir uns dann wieder am Ferry Building positiert und ganz europäisch noch ne Flasche Sekt und Pappbecher besorgt. Öffentlicher Alkoholverzehr ist ja in Amerika verboten, aber diese Tradition wollten wir uns nicht nehmen lassen. Vielleicht wär ja nur einer von uns dafür in Knast gegangen, das Risiko nahmen wir also auf uns. Und dann 10-9-8-7-6-5-4-3-2-1-HAPPY NEW YEAR! Wir sind uns natürlich erstmal um den Hals gefallen, haben angestoßen und widmeten uns dann dem sehr schönen Feuerwerk. Die amerikanische Variante besteht hingegen aus Gröllen und in den Himmel Glotzen. Irgendwie ja schon komisch, oder? Na ja egal…schön wars trotzdem und allein die Vorstellung, dass wir die Jahreswende in SAN FRANCISCO erlebten, versetzte uns in Euphorie! Übrigens: Anka und Gerd haben trotz Jetlag super durchgehalten, Hut ab!

Da wir ja am nächsten Morgen früh unseren Roadtrip Richtung Norden starten wollten, spazierten wir dann auch schon bald zurück zum Hotel. Das war wie ne Völkerwanderung, denn in dem Moment wo das Feuerwerk aus war, haben sich die ganzen Massen in Bewegung gesetzt. Warum soll man dort auch weiter rumstehen, gibt ja nicht mal was zu trinken und nur ein paar Dixieklos. Dann sind wir sogar an einem von der Polizei abgesperrten Bereich vorbeigelaufen, wo gerade Spurensicherung gemacht wurde – boah, ob es da wohl eine Schiesserei gab? Werden wir wohl nie erfahren. Zurück im Hotel vergnügten wir drei uns dann noch in unserem Hotelzimmer und beobachteten die Partygäste unseres Hotels, man sahen die alle daneben aus! LUSTIG!