Mittwoch, 30. März 2011

Beer Tasting

Ich hab einigen ja schon persönlich erzählt, dass wir vor 3 Wochen unser eigenes Beer gebraut haben. Chris, Romeks Kollege, hat dazu das nötige Equipment und Know-How und lud uns ein. Getroffen hatten wir uns damals im Fachhandel für Bier- und Weinbrauerei - dort kauften wir alle notwendigen Zutaten - Hefe, Hopfen, Weizen, Malz und Vitaminzusatzstoffe. Unsere ganz eigene Kreation: Hefe aus Oregon, Hallertauer Hopfen gepaart mit wildem Hopfen aus dem Nordwesten der USA und deutscher Weizen. Ziel war ein Amber Ale (glaub ich). Wie braut man nun eigentlich Bier. Also eigentlich is es ganz einfach, wenn man jemanden hat, der einem sagt was man machen soll;-) Okay, das hilft euch jetzt auch nicht weiter, wa? Grundsätzlich ist es wie Eintopf kochen. Man bringt einen grossen (wirklich grossen) Topf Wasser zum Kochen und schmeisst dann nach und nach Malz, Hopfen, Weizen und noch ein paar andere Gewürze hinein. Das richtige Timing is dabei das entscheidende Kriterium, neben den Mengen natürlich. Das Kochen dauert ca. eine Stunde. Dann füllt man das Ganze in einen riesigen Trog, kippt die Flüssighefe dazu und stopft einen Korken drauf. Und da die Brühe dann mit der Hefe reagiert, entsteht das Bier. Nach ca. 2 Wochen hat Chris die Suppe in so einen Druckbehälter umgefüllt, um noch Kohlensäure hinzuzufügen und gestern abend konnte wir dann verkosten. Unser eigenes Bier direkt vom Zapfhahn - ja auch das gehört zum Hausrat von Chris. Es war jedenfalls richtig lecker. Nicht zu bitter, nicht zu süss. Die Verkostung ging dann nahtlos über in einen gepflegten Kickerabend mit lecker Pizza...Romek hat natürlich wieder alle nackig gemacht:-)

P.S. Wir haben auch Fotos vom Brau-Prozess gemacht. Die sind noch auf Chris' Kamera und werden natürlich schnellstmöglich nachgereicht.

Samstag, 26. März 2011

Fort Vancouver

Es gibt doch tatsächlich noch Dinge, die wir hier noch nicht gesehen haben - und genau diese Dinge gehen wir jetzt systematisch an. Die Liste ist geschrieben und wird nun Wochenende für Wochenende abgearbeitet. Letztes Wochenende Tillamook mit seiner Käsefabrik und dem Leuchtturm, dieses Wochenende das Fort Vancouver in Washington. Fort Vancouver hieß das Hauptfort der britischen Hudson Bay Company (HBC), gegründet 1824. Wikipedia schreibt: "Dort waren bis zu 600 Leute beschäftigt, die den Fernhandel und den Erwerb, vor allem von Pelzen steuerten, und dabei ein System von Forts und Handelsposten befehligten. Ab 1846 gehörte das Fort den USA und wurde bis 1946 als Militärbasis genutzt. Dabei wohnten hier zeitweise über 7.500 Militärangehörige. Seit 1948 ist es ein Museum, das beständig erweitert wurde. Das heutige Fort ist eine Rekonstruktion" - da es bei einem Brand zerstört wurde. Ihr seht also, heute haben wir uns mal ein bisschen mit Kultur und Geschichte beschäftigt. Tatsächlich war es dann auch recht interessant - ist ja immer so ne Sache hier im vergleichsweise jungen Amerika. Man konnte in jedes Gebäude hineingehen und sich von den traditionell gekleideten Museumsmitarbeitern erklären lassen, wozu dieses Gebäude diente und welche Geschichten und Skandale hier stattfanden. Das war wirklich alles sehr süss und kindgerecht - vielleicht haben wir deswegen alles so gut verstanden;-) N bisschen skurill war allerdings das alte Lagerhaus, wo hunderte Pelze hingen und wild herumlagen und man den Unterschied zwischen Otter und Coyote erfühlen und sich in einen Berg aus Pelz hineinschmeißen konnte - Geschichte zum anfassen!
So, damit war schon wieder ein Nachmittag vergangen und nun gehen wir mal schnell ins Bett - morgen ist Sonntag und wir müssen um 6.30 Uhr aufstehen, denn es geht nochmal hoch aufn Berg zum Wintersporteln.

Nachtrag Sonntagabend:
WOW - was für toller Tag aufm Berg. Total schlechte Sicht, aber es fielen Tonnen Neuschnee. Da konnten wir uns mal so richtig im Tiefschneefahren austoben und da sich nicht viele bei dem Wetter auf den Gipfel getraut haben, war es auch noch super leer auf den Skipisten. Yeah!

Montag, 21. März 2011

Frühling - wo steckst du bloß?

Wollen Sie am kältesten Frühling Oregons seit Beginn der Wetteraufzeichung teilnehmen? Lieben Sie Regen? Leuchten ihre Augen bei tiefhängenden Nebelwolken, wenn sie morgens das Haus verlassen?
Dann kommen Sie im März nach Portland. Hier bleiben die Temperaturen gewiss unter 10 Grad und sie kommen in den Genuss von täglichen Regenschauern und plötzlichen sturmflutartigen Regengüssen. Während überall im Land der Frühling ausgebrochen ist, von Wintermantel auf Flipflops umgestellt und ein Vorrat an Sonnencreme angelegt wird, scheint Portland noch im Winterschlaf festzustecken. Leider viel zu selten konnten wir daher in den letzten Wochen diesen Ausblick auf Portland geniesen.
Meist war das Bild von grauen Wolken getrübt. Aber dennoch fahren wir hier täglich vorbei und können jeden Morgen überprüfen ob Portland noch steht. Das Foto habe ich geschossen, als es mal nicht geregnet hat und ich ein bisschen früher Feierabend machen konnte, um mit dem Bus innerhalb von 10 Minuten nach Hause zu fahren. Dann laufe ich nämlich einen kleinen Sandweg von Swan Island (Daimler Industrie-Viertel) hoch zum Willamette Boulevard, wo sich die Bushaltestelle befindet. Das ist übrigens n ziemlich steiler Pfad und geht direkt auf den Popo. Also wenn dann der Sommer mal kommenn sollte, bin ich well prepared;-) Ach ja und gegenüber von dem eckigen Gebäude unten links im Bild ist mein aktueller Arbeitsplatz. Gleich neben einer großen UPS Zentrale. Nur Doug Heffernan hab ich hier nicht vorbeifahren sehen...ach stimmt, der arbeitet ja auch in New York. Ha!

Sonntag, 20. März 2011

Von Eileen, Elephantenohren und Eiscreme

Man, nun is schon wieder ein Wochenende vorüber. Die Zeit rast, aber immerhin haben wir mal wieder ein bißchen was zu berichten...Freitag + Portland = 80ies Party. Ich glaube, diese logische Formel ist euch ja nun auch schon ein Begriff:-) Wir waren natürlich wieder dabei, hatten wieder viel Spaß und diesmal haben uns auch Stacey und Eileen mit ihrer Anwesenheit beglückt. Aber Isi, Sven und Sascha? Wo ward ihr denn nur?
Samstag -und es passieren doch noch Wunder- regnete es mal nicht. Uhuuu - also ab auf den Saturday Market. Da gabs Elephantenohren als besondere Delikatesse fuer 4 Dollar. Bevor ihr jetzt das Gesicht verzieht, is nüscht anderes als platt gedrueckter, in Zucker und Zimt gewendeter Pfannkuchen (auch bekannt als Krapfen oder Berliner - siehe Foto oben). So sweet! But very jummy and very Portland. Und danach taten wir das, was wir tun mussten: 50%-Discount-Shoppen bei adidas& Columbia, Essen im fancy "Mint" und "The King's Speech" im traditionsreichen St.Johns Kino. What a nice day!
Sonntag zog es uns dann mal raus aus der Stadt und ran an die Küste. Der Dodge Challenger musste schließlich mal richtig ausgefahren werden. Das gute Stück hatte ja gerade mal ein paar hundert Meilen runter. Ziel der Spazierfahrt: Tillamook Cheese Factory. Da wird Käse und Icecream "Made in Oregon" hergestellt und man kann die Produktionshallen besichtigen. Der Weg dorthin durch den Tillamook Forest war aber bei weitem interessanter als die Besichtigung der Molkerei. Aber immerhin gabs dort Riesen-Eiskugeln auf einer frisch-gedrehten Waffel - eine Kugel ersetzte eine volle Mahlzeit, Mittag brauchten wir an diesem Tag also nicht mehr.
Als wir die Molkerei verließen, regnete es zur Abwechslung mal wieder. Aber wir fuhren trotzdem noch ein paar Meilen weiter und drehten eine Runde um den Meares Loop entlang der Küste. Schließlich steht da auch ein Leuchtturm - Oregon ist ja berühmt für seine Leuchttürme und wir waren bis dato noch bei keinem. Na ja, und Bilder mit blauem Himmel sind ja auch auf Dauer auch langweilig;-)

Sonntag, 6. März 2011

Ein Wochenende voller Kontraste

Unser zweites gemeinsames Wochenende in Portland stand diesmal ganz im Zeichen der Kontraste. Kultur- und Wettertechnisch.
Freitag goss es -wie schon die ganze Woche- wie aus Eimern. Was uns aber eigentlich ja völlig am A*** vorbeiging, denn zur 80ies Dance Party im Chrystal Ballroom brauch man ja keinen Sonnenschein. Und so freute ich mich schon den ganzen Tag wie Bolle auf das Abendprogramm. Zum "prefunk" (Vorglühen) trafen wir uns im Internhouse der Daimler AG, dort sind 4 der unzähligen Daimler-Praktikanten untergebracht, und Punkt 10 standen wir in der Schlange vor der Disse. Es ist so schön, dass sich manche Dinge nie zu ändern scheinen. So auch die 80ies, wir hatten mal wieder so viel Spaß! Und beim nächsten Mal sind dann hoffentlich auch Stacey und Eileen mit dabei...;-)
Nach 4,5 Stunden Schlaf stand dann am Samstagmorgen schon der nächste Programmpunkt an: Skifahren und Snowboarden auf Mt. Hood. Darauf freute sich dann Romek wie Bolle. Mit uns kamen Patrick, sowie Katrin und Natascha, 2 Lehrerinnen der hiesigen deutschen Schule. Bei tiefhängenden Wolken und Graupelschauern starteten wir die 2 stündige Fahrt, aber als wir dann das Skigebiet Meadows erreichten, begrüsste uns ein strahlend blauer Himmel und die weiße Spitze von Mt. Hood. Awesome! Und so verbrachten wir dann einen richtig tollen Tag im Schnee.
Das ganze rundeten wir abends mit dem Mt.Hood Filmfestival ab und schauten auf Großleinwand echt coole und originelle Ski/Snowboard-Videos gedreht von Nachwuchstalenten.
Sonntagfrüh waren wir bei Piper und Andreas und der 3-Wochen alten Stella zum Weisswurschtfrühstück eingeladen. Die Deutschen unter sich;-) Stella wurde als Halb-Fränkin natürlich auch in ein passendes Kleidchen (Dirndl) gesteckt. Sehr süss und lecker das Frühstück.Und da es am Sonntag mal nicht regnete entschieden wir uns noch für einen Nachmittagsspaziergang durch den Chinese Garden von Portland. Eine "Oase der Ruhe" inmitten der Wolkenkratzer. Da waren schon so einige Sträucher am Blühen und man kann nun schon erahnen, dass der Frühling in Kürze zuschlagen wird. Auf dem Saturday Market (der auch Sonntags geöffnet ist) ließen wir uns dann kulinarisch inspirieren und kochten abends ganz elegant "Hähnchenbrust auf Grünem Spargel an Kartoffelpüree". Ihr seht, uns gehts hier recht gut...;-)

Montag, 28. Februar 2011

The Show Must Go On...

Hello again aus Portland. Vor fast einem Jahr hab ich diese tolle Stadt verlassen und nun hat mich das Schicksal wieder hierher geführt. Und da bin ich, wieder glücklich vereint mit meinem Romek und bereit für ein neues Abenteuer "USA"...
Freitagmittag: Ankunft im sonnigen Portland. Da steht er, mein Romek, mit einer Rose in der Hand und einem breiten Grinsen, das den ganzen Tag nicht mehr von unser beider Gesichter verschwinden sollte :-) Mit unserm Schiff, Ford Flex, sind wir dann erstmal zu IKEA, Target, Ross, Fred Meyer etc.,um ein paar Sachen für unsere neue Unterkunft zu kaufen. Romek hatte die bereits am Donnerstag bezogen und wusste ein paar Dinge, die wir unbedingt noch brauchen...das kostete uns dann den ganzen Nachmittag und als wir gegen Abend in unser Hotel eincheckten, überkam mich dann doch der Jetlag - schließlich war ich dann schon 24 Stunden wach - und der Tag war für mich dann plötzlich ganz schnell zu Ende...
Samstag entführte mich Romek dann in die Woodburn Outlet Mall. Ich musste ja leider sooooo viele Sachen zuhause lassen und hatte eigentlich gar nix zum Anziehen dabei (was sind schon 23kg Gepäck?). Wir hatten also keine Wahl und shoppten was das Zeug hält. Ach, wie hab ich das vermisst. Schön, wenn alles nur "10 Dollar" kostet;-) Gegen Nachmittag fuhren wir dann noch in den adidas-Mitarbeiter-Store, da hatten wir einen 50%-Rabatt-Coupon, den MUSSTEN wir natürlich noch einlösen. Und da ich ja eh Laufsachen brauche, wurde da auch gar nicht lange drüber nachgedacht. Und wer läuft uns da alles so völlig zufällig über den Weg? Andreas, Piper & Stella und ein weiterer Kollege von Romek, Chris, mit seiner fränkischen Mutter. Deutschen-Treff bei adidas! Ha!
Abends trafen wir uns dann mit jenem Chris (spricht englisch und perfekt fränkisch) in Romek's neuer Lieblingskneipe "Produce Row" und ließen den Abend bei Bier und Wein gemütlich ausklingen. Ein erster Schritt in Richtung Jet-Lag-Bekämpfung. Ich hielt immerhin bis 24 Uhr aus...
Ja und Sonntag war dann nochmal ganz emotional: Wiedersehen mit Stacey & Konsorten zum Frühstück. Ach war ditt schön. Stacey hat mich eine gefühlte halbe Stunde lang nicht losgelassen und ich hab zum ersten Mal richtig realisiert, dass ich nun wirklich wieder in Portland bin:-) Danach sind wir nochmal zu IKEA, um Romek's illegale Ader zu trainieren: Ersatzteilklau im Bettenlager. So konnten wir dann komplett ausgestattet endlich unser neues Heim beziehen. Wir wohnen wieder in St.Johns, also ganz in der Nähe von Stacey, in einem schicken neuen Appartmentkomplex.Mark, unser Mitbewohner und Vermieter, hat dort in seiner 3-Bedroom-Wohnung noch ein Schlafzimmer mit begehbarem Kleiderschrank und Badezimmer frei. Hier mal ein paar Fotos die während unseres Einzuges entstanden sind.

Heute scheint leider keine Sonne, es gießt wie aus Eimern (gut, dass ich eine neue Regenjacke von Columbia habe;-)) und ich habe noch frei. Während Romek fleißig arbeitet, vertreibe ich mir die Zeit im Starbucks. Habe heute auch schon die 2 Wochen junge Stella in den Schlaf geschunkelt - hab nämlich heut früh der frisch-gebackenen Mutter, Piper, einen Besuch abgestattet.
Morgen beginnt ja dann auch für mich wieder der Ernst des Lebens und ich bewege mich mal ein paar Meter außerhalb des Siemens-Dunstkreises. Bin gespannt, wie Daimler sich so macht...;-)
Nun denn, ich muss dann gleich mal los, Romek von der Arbeit abholen.

Ganz liebe Grüße an dieser Stelle und have a good day you all!

P.S. Werde mich bemühen hier wieder fleißig zu posten und euch auf dem laufenden zu halten.

Montag, 29. März 2010

Good Bye America!

So, heute heißt es also "Good Bye USA"! Nach tollen 7 Monaten in meinem Gastland, unendlich vielen tollen Momenten und spektakulären Ereignissen bleiben mir nun nur noch die superschönen Erinnnerungen ...und ein letztes Frühstück im IHOP. Was für ein Glück, dass ich das nicht alleine verbringen musste. Und hier haben wir nochmal alles bestellt, was das Menu so hergibt: Eier, Bacon und Hash Browns, New York Buttermilk Pancake, Omlette und Frensh Toast, O-Saft und Kaffee - man kann nie sicher sein, wann man das nächste Mal wieder was zwischen die Zähne bekommt:-)
Dann hieß es Kofferwiegen, schließlich sind die neuen Restriktionen mit 23 kg pro Gepäckstück ja schon schwer einzuhalten. Aber da war noch Luft - und Zeit auch - also gings nochmal schnell in die Mall, die letzten Dollar aufn Kopf hauen...
Und dann: Abflug! Tschüß Amerika, bis bald mal wieder....Schön war's!